Kleine Verbrennungen immer gleich kühlen

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Schnell ist es passiert: Verbrennungen durch offene Flammen wie bei Kerzen oder Kaminen, an (Back-)Öfen, Bügeleisen oder durch Feuerwerkskörper sowie Verbrühungen durch heiße/kochende Flüssigkeiten oder Dämpfe sind keine Seltenheit. Häufig betroffen sind Kinder. Es empfiehlt sich, in Haushalten mit Kindern immer deren Forscherdrang einzukalkulieren und ihnen keine Möglichkeit zu geben, etwa auf die heiße Herdplatte zu fassen. Auch Gefäße mit kochenden und heißen Flüssigkeiten sollten sich nie in Reichweite der Kleinen befinden.
Schnelle Erste Hilfe ist bei Verbrennungen und Verbrühungen enorm wichtig. Deshalb immer zuallererst die Ursache beseitigen, ohne sich dabei selbst zu gefährden. Entsprechend das Feuer/die Flamme löschen, den Herd/Wasserkocher ausschalten. Die verletzte Person aus der Gefahrenzone bringen, etwa weg vom Ofen oder raus aus der Wohnung oder aus dem Auto oder auch "nur" aus der Sonne. Die weitere Vorgehensweise ist abhängig von der Schwere der Verbrennung.
Bei Verbrennungen oder Verbrühungen 1. Grades, erkennbar durch Rötungen und Schwellungen maximal handtellergroßer Bereiche, ohne Blasenbildung, sollte die Wunde sofort gekühlt werden. Am einfachsten einige Minuten lang unter fließendem Wasser. Beginnt der zu Behandelnde zu frieren, sollte die Kühlaktion abgebrochen werden. Die Kühlung wirkt Wunder, die Schmerzen lassen schnell nach und bleibt die Blasenbildung aus, ist keine weitere Versorgung notwendig, die betroffene Stelle kann aber mit einem Pflaster sauber abgedeckt werden.
Die Verwendung von Eiswürfeln oder Kühlpacks statt des fließenden Wassers ist kritisch zu sehen, durch extreme Kälte kann lädierte Haut zusätzlich geschädigt werden.
Bei schwerer oder großflächigerer Verbrennung oder Verbrühung muss anders gehandelt werden:
  • - Zuerst den Arzt/Notarzt verständigen.
  • - Brennende Kleidung sofort mit Wasser löschen oder die Flammen ersticken.
  • - So schnell wie möglich die Kleider von den betroffenen Stellen entfernen. Allerdings nur, wenn dies problemlos möglich ist. Haften die Textilien bereits an der Haut, würden durch gewaltsames Entfernen zusätzliche Verletzungen verursacht.
  • - Brandwunden mit sterilen Wundauflagen oder einem sterilen Brandtuch abdecken und nur locker fixieren.
  • - Bei großflächigen Verbrennungen kann es zu einem Schock oder Unterkühlung kommen. Der Verletzte sollte also warmgehalten und seine Beine erhöht gelagert werden.
  • - Anders bei Bewusstlosigkeit – hier ist die stabile Seitenlage richtig.
  • - Wenn Rauch inhaliert worden ist, etwa bei Wohnungsbränden und der Betroffene schwer atmet, bekommen die Betroffenen im Sitzen meist besser Luft.
Ist der erste Schreck überwunden und alles scheint im Griff zu sein kann auch Unsicherheit aufkommen, ob ärztliche Hilfe notwendig ist. Auf jeden Fall ist sie das wenn:
  • - sich Brandblasen bilden (auf keinen Fall die Blasen aufstechen – Infektionsgefahr!)
  • - mehr als zwei Prozent der Körperoberfläche verletzt sind
  • - empfindlichen Körperregionen in Mitleidenschaft gezogen sind
  • - die Brandwunde sich entzündet
  • - Rauch inhaliert worden ist
  • - Zweifel über die Schwere des gesundheitlichen Schadens bestehen.
Auf gar keinen Fall "Hausmittel" wie Öl, Zwiebeln, Puder oder Ähnliches anwenden – Infektionen können so verursacht und die Heilung verzögert werden.

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